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So richtig wussten die Spielerinnen des SVG Celle nicht, ob sie nun nach einer weiteren Niederlage niedergeschlagen sein sollten oder ob der Eindruck überwog, ein sich anbahnendes Debakel vor heimischem Publikum abgewendet zu haben. Letztlich entschied man sich beim Handball-Bundesligisten SVG Celle nach dem 21:28 (10:14) gegen den Buxtehuder SV für den positiven Aspekt.

CELLE. Interimstrainerin Jolanda Bombis-Robben war „stolz auf die Mannschaft, dass sie sich nicht hat hängen lassen“. Ähnlich bewertet es auch die mit sechs Toren erfolgreichste Celler Werferin Kim Wahle. „Ich bin froh und stolz, dass wir uns gut zurückgekämpft haben“, sagte sie. Und auch Natasha Ahrens befand: „Wir haben bis zum Schluss gekämpft.“

Tatsächlich lief das Celler Team zwischenzeitlich Gefahr, einer deftigen Schlappe entgegenzusteuern. Aus einem 10:10 in der 24. Minute war 15 Minuten vor Ende ein 13:25-Rückstand geworden. Nur gut, dass Buxtehude anschließend etwas das Tempo aus der Partie nahm und Celle gleichzeitig die Sicherheit fand, die in den 20 Minuten zuvor gänzlich verloren gegangen war. „Das Spiel hatte eine hohe Intensität. Da lassen die Kräfte dann etwas nach“, sagte Ahrens auf der Suche nach einer Erklärung für die Schwächephase ihres Teams, das aufgrund der Verletzungen von Renee Verschuren (Daumenbruch) sowie Karina Morf und Svenja Kewitz (beide Kreuzbandriss) mit nur zehn Spielerinnen antreten konnte. „Und dann fällt man im Kopf nicht immer die richtigen Entscheidungen.“

Dabei hatte die Begegnung noch vielversprechend begonnen. Celle schaffte es, dem klaren Favoriten eine Zeit lang erfolgreich Paroli zu bieten. Aufgebaut auf eine aggressive und aufmerksame Abwehr, der Torhüterin Chantal Pagel mit einigen gelungenen Paraden den nötigen Rückhalt bot, hielt Celle die Partie offen. Einzig Buxtehudes Friederike Gubernatis schaffte es immer wieder, den Abwehrriegel des SVG wirkungsvoll zu durchbrechen. Sie erzielte im ersten Abschnitt die Hälfte aller Tore der Gäste und war somit maßgeblich dafür verantwortlich, dass ihr Team auf Kurs blieb. Denn das SVG-Team entpuppte sich für den Tabellenvierten als ziemlich unangenehmer Gegner, der zwischenzeitlich sogar in Führung lag und bis zur 24. Minute beim 10:10 keinen Unterschied zwischen Spitzenteam und Absteiger erkennen ließ.

Doch nach einer Auszeit von BSV-Coach Dirk Leun folgte die Wende des Spiels. Anschließend bekam Buxtehude mehr und mehr Oberwasser und verschaffte sich bis zur Pause eine Vier-Tore-Führung. „Die erste Halbzeit haben wir supergut gespielt“, meinte Bombis-Robben anschließend. „Der Rückstand war viel zu hoch. Aber es gab auch ein paar unglückliche Entscheidungen gegen uns.“

Doch dafür, was zu Beginn der zweiten Halbzeit mit ihrem Team passierte, fand sie keine Erklärung. Beim SVG ging nichts mehr zusammen. Die in Abschnitt eins noch sichere Defensivarbeit bröckelte mehr und mehr. Im Angriff ging gar nichts mehr zusammen. Gefahr für das Buxtehuder Tor konnte Celle nicht mehr aufbauen. Die wenigen Chancen, die es in dieser Phase gab, blieben zudem größtenteils ungenutzt. Zudem ließ Celle gleich vier von insgesamt fünf Siebenmetern ungenutzt.

Beim 13:25 (44.) deutete sich ein Debakel an. Nur gut, dass Buxtehude anschließend das hohe Tempo etwas drosselte und der dezimierte SVG wieder ins Spiel fand. „Jolanda hat gesagt, dass das Ergebnis jetzt erst mal egal ist, wichtiger sei, dass wir bis zum Schluss um jeden Ball kämpfen sollen“, gab Natasha Ahrens Auskunft über die Worte, die während einer Auszeit gefallen waren. „Das haben wir uns zu Herzen genommen.“ Mit der Last des hohen Rückstands auf den Schultern versuchten die SVG-Spielerinnen alles, um die deftige Niederlage abzuwenden. Das gelang auch. Immerhin hielt man die Niederlage mit 21:28 noch in erträglichen Grenzen.

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Quelle: Uwe Meier, Cellesche Zeitung vom 01.05.2017

Fotos: Steven Kauffeld | fotostudio celle

 

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