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Als der Mannschaftsbus am frühen Sonntagmorgen wieder in Celle einrollte, wollten die Spielerinnen des Celler Handball-Bundesligisten nur noch eines: schlafen. Die weite und zeitintensive Reise zum Spitzenreiter SG BBM Bietigheim hatte genau den Verlauf genommen, der zuvor zu erwarten war. Ohne Spesen nichts gewesen. Das Celler Team hatte zwar eine ordentliche Partie abgeliefert, die hatte aber bei Weitem nicht ausgereicht, um dem souveränen und weiterhin verlustpunktfreien Tabellenführer erfolgreich Paroli zu bieten. Am Ende stand eine deutliche 18:33 (11:15)-Niederlage.

CELLE. Unzufrieden war SVG-Trainer Martin Kahle trotz der klaren Schlappe jedoch nicht. „Die Mannschaft hat alles probiert und hat sich nie hängen lassen“, so der Coach. „Aber Bietigheim ist nun einmal eine Mannschaft, die jeden Gegner derart unter Druck setzen kann, dass man letztlich keine Chance hat.“

Der Tabellenführer gehört eben nicht zu den Gegnern, an denen sich die Celler Mannschaft messen lassen muss. Das wird allerdings am kommenden Samstag der Fall sein, wenn die „Vipers“ von der HSG Bad Wildungen in der HBG-Halle zu Gast sind. Da geht es im Kampf um den Klassenerhalt um ganz wichtige Punkte. „Das wird ein ganz anderes Spiel“, meint Kahle. „Wir wissen natürlich, dass wir gegen Wildungen voll da sein müssen. Insofern war das Spiel in Bietigheim gut, um in den richtigen Spielrhythmus zu finden.“

Beim Tabellenführer spielte Celle insgesamt eine gute erste Hälfte. Es war klar, dass man den Ligaprimus auf dem Weg zu seinem 14. Sieg im 14. Spiel kaum würde aufhalten können. Aber der SVG spielte geduldig, wartete mit aller Ruhe auf seine Chancen und schaffte es so immerhin, die Partie über einen längeren Zeitraum halbwegs offen zu gestalten. Beim 10:12 (25.) war man sogar noch einigermaßen auf Schlagdistanz. Auch der Vier-Tore-Rückstand zur Pause war noch akzeptabel.

Doch nach dem Wechsel drehte Bietigheim an der Temposchraube und machte dadurch deutlich mehr Druck. Dazu hatten die Gastgeberinnen ihre Deckung umgestellt, und auch die SG-Torhüterinnen hielten jetzt deutlich mehr Bälle als noch in Abschnitt eins. Die Celler Spielerinnen bekamen dadurch deutlich mehr Probleme und produzierten mehr technische Fehler als noch in den ersten dreißig Minuten. „Es hat mich schon etwas gewurmt, dass wir da ein bisschen den Kopf verloren haben. Wir haben zu lange gebraucht, um uns auf die neue Situation einzustellen“, gestand Kahle im Nachhinein ein. „Das ging dann einfach viel zu schnell für uns. Aber das ging anderen Teams in der Liga genauso“, sagte er mit Hinweis auf die 20:30-Niederlage des Serienmeisters Thüringer HC zehn Tage zuvor.

Bietigheim bestrafte Celle sofort und kam vermehrt zu Tempogegenstößen und zu leichten Toren. Schnell wurde aus Celler Sicht aus dem 11:15 ein 13:23 (42.). Der SVG versuchte, mit sieben Feldspielerinnen dagegenzusteuern und Sicherheit ins eigene Angriffsspiel zu bekommen. Das klappte zwischenzeitlich auch halbwegs, doch nachdem Bietigheim nach technischen Fehlern der Cellerinnen zweimal in Folge den Ball ins verwaiste Celler Tor geworfen hatte, stellte Kahle wieder um.

„Es ist gegen einen solchen Gegner auch schwierig, ein geeignetes Mittel zu finden. Da steht einfach zu viel Qualität auf dem Platz“, so Kahle. Überbewerten wollte er die Niederlage aber nicht. Sie war letztlich auch erwartet worden. Der eingeplanten Niederlage soll aber am kommenden Samstag endlich der erste Heimsieg gelingen. Darauf liegt derzeit im Celler Lager der eindeutige Fokus.

Quelle: Uwe Meier, Cellesche Zeitung vom 20.2.2017

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