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Der 12. Spieltag der Handball-Bundesliga Frauen schmerzt die ohnehin angespannten Seelen beim SVG Celle. Nicht nur, dass man im Heimspiel gegen FA Göppingen einen durchaus möglichen Sieg noch aus der Hand gab, feierte mit der HSG Bad Wildungen ein direkter Mitkonkurrent im Kampf um den Klassenerhalt auch noch einen überraschenden 29:22-Auswärtssieg beim TSV Bayer 04 Leverkusen. 

So langsam dürften hinsichtlich des angestrebten Klassenerhalts die Alarmglocken anfangen zu läuten. Dabei hätte das Celler Team im siebten Heimspiel der Saison durchaus ein Lebenszeichen senden können. Bis zur 49. Minute hatte der SVG gegen die Gäste aus Baden-Württemberg nicht ein einziges Mal zurückgelegen. Doch dann setzte sich Routine gegen aufkommende Hektik doch noch durch. Göppingen siegte mit 28:25 (14:15).

CELLE. „Da habe ich keine Worte für“, meinte Celles Sarah Lamp. „Das war einfach nur schrecklich.“ Dabei ging ihr Blick in Richtung Mannschaftskolleginnen, die tief enttäuscht und mit leerem Blick auf der SVG-Bank saßen. Der einen oder anderen Spielerin rollten Tränen über die Wange. „Eigentlich lief es doch ganz gut für uns“, meinte Lamp. „Wir hätten zwischenzeitlich nur deutlicher führen müssen.“ Irgendwann habe es aber einen Knackpunkt gegeben, nachdem „wir nicht mehr das gemacht haben, was wir vorher gemacht haben.“

Celle hatte vielversprechend begonnen. Angetrieben von einer lautstarken Unterstützung von den Rängen, legte SVG einen guten Start hin. Die SVG-Supporters hatten eigens für die Partie ein großes Banner in der Halle aufgehängt. „Wir sind noch lange nicht im Eimer“, war darauf zu lesen. Passend dazu wurden 100 Plastikeimer mit Kochlöffel unter den Zuschauern verteilt. Eimer und Löffel wurden zum Schlaginstrument und sorgten für ordentlich Krach in der HBG-Halle.

Die SVG-Spielerinnen schien das anzuspornen. Sie legten einen engagierten Auftritt auf die Platte und bereiteten dem favorisierten Tabellenfünften einige Probleme. Insbesondere die Leistungskurve im Angriffsspiel zeigte nach oben. Einziges Manko dabei: Im Bemühen, das Spiel schnell zu machen, um die Göppinger Abwehr in Bewegung zu bekommen, unterliefen einige leichte Abspielfehler, die zu Ballverlusten führten. Dennoch reichte es, um in einer Halbzeit 15 Tore zu erzielen. Allzu oft war das dem SVG-Team in dieser Spielzeit noch nicht gelungen. Was aber nicht so recht funktionierte, war die Abwehrarbeit. In der Defensive ergaben sich immer wieder Lücken. „Es war klar, dass das schwierig wird“, sagte Trainer Martin Kahle anschließend, bemängelte aber, dass nicht immer das gemacht wurde, was zuvor abgesprochen war.

Dadurch fiel die Pausenführung mit 15:14 nicht so deutlich aus, wie sie es bei einer besseren Abwehrarbeit hätte sein können. Dieses Problem bekam der SVG auch nach dem Wechsel nicht in den Griff. Immer wieder setzten sich Göppingens Maxime Stuijs (5 Tore) und Michaela Hrbkova (10) erfolgreich in Szene. Zudem endeten Anspiele auf Kreisläuferin Lina Krhlikar mit einem Siebenmeterpfiff.

Und dennoch: Celle verteidigte lange Zeit die Führung erfolgreich und lag in der 46. Minute noch mit 22:21 in Front. Doch dann gesellten sich zu den Problemen in der Defensive und den insgesamt sieben Siebenmetern im zweiten Abschnitt noch einige Zeitstrafen. In den letzten 15 Minuten waren es derer gleich vier. Das daraus folgende Unterzahlspiel kostet den Spielerinnen aus dem ohnehin dünn besetzten SVG-Kader viel Kraft. Kraft, die am Ende fehlte.

Gut zwölf Minuten vor dem Ende schaffte Göppingen erstmals die Führung. Die glich Tina Wagenlader zwar noch einmal aus (23:23/49.), doch dann bekamen die Gäste langsam, aber sicher Oberwasser. Ein weiteres Überzahlspiel nutzte Göppingen zum 25:23 (53.). Anschließend war zwar noch genügend Zeit, um den Rückstand wettzumachen, aber die SVG-Aktionen wurden nun zunehmend hektischer. „Wir haben in Unterzahl viel zu schnell abgeschlossen“, monierte Renee Verschuren. „Dazu haben wird dann auch noch zwei oder drei leichte Fehler gemacht. Das war es dann.“

Quelle: Uwe Meier, Cellesche Zeitung vom 23.01.2017

Fotos: Steven Kauffeld | fotostudio celle / Susanne Völkers, Celle

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