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Minikader, Minuskulisse, deutliche Niederlage und auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Es gab eigentlich nichts, über das sich Handball-Bundesligist SVG Celle nach der Partie gegen den amtierenden Deutschen Meister Thüringer HC hätte freuen können. Und dennoch: Nach dem 25:35 (14:17) gegen den haushohen Favoriten war man im SVG-Lager keineswegs niedergeschlagen. 

Vielmehr blickte man zufrieden auf einen mutigen und engagierten Auftritt des Teams zurück, in dem man die Startruppe aus Thüringen lange Zeit hatte ärgern können. Am Ende fehlte den mit letztlich nur sieben Feldspielerinnen angetretenen Gastgeberinnen aber die Kraft.

CELLE. Die spiegelblanken Straßen hatten am Samstagabend mutmaßlich dafür gesorgt, dass viele SVG-Fans auf eine Rutschpartie in Richtung HBG-Halle verzichtet hatten. Und so waren letztlich nur knapp 300 Zuschauer (davon mehr als 50 THC-Fans) dabei, als der Tabellenzweite in Celle sein Gastspiel gab. Die dürften ihr Kommen allerdings kaum bereut haben. Celle lieferte dem Topteam einen großen Kampf.

Die Voraussetzungen dafür waren allerdings alles andere als optimal. Denn zu den Ausfällen von Renee Verschuren, Anna-Katharina Loest und Svenja Kewitz gesellte sich mit Barbara Laszlo noch eine weitere Spielerin. Nach einem Zusammenprall im Training klagte sie über Schmerzen im Arm. „Wir wollten kein Risiko eingehen“, erklärte Trainer Kahle. Und so wurde die Ungarin nur bei Siebenmetern (4 Versuche – 4 Tore) für Celle aufs Feld geschickt. Somit standen aus dem ohnehin kleinen SVG-Kader nur noch sieben Feldspielerinnen zur Verfügung. Für ein Bundesligaspiel eigentlich viel zu wenig. Doch der kleine Rest kämpfte verbissen und zeigte dem Favoriten die Stirn.

„Sicher war das eine gute Leistung von uns“, meinte Natasha Ahrens. „Eine solche Leistung müssen wir aber auch mal in anderen Spielen zeigen. In den Spielen eben, aus denen wir Punkte holen können.“

Gegen den Thüringer HC war das trotz einer guten Leistung nicht möglich. Die Niederlage hätte jedoch knapper ausfallen können. Zum Beispiel dann, wenn es dem SVG häufiger gelungen wäre, ein leeres Tor zu treffen. Doch von sechs Versuchen auf das zugunsten einer siebten Feldspielerin verwaiste THC-Tor fand nur einer das Ziel. „Treffen muss man dann schon. Das haben wir wirklich nicht gut gemacht“, meinte Kim Wahle, die auch einige leichte Ballverluste in der Schlussphase bemängelte. „Das war dann schon ärgerlich.“ Das sah die achtfache Torschützin Johanna Heldmann ähnlich. „Wenn wir diese Bälle reinwerfen, sieht es deutlich besser für uns aus.“

Und dennoch. Celle hatte das geschafft, was der Trainer zuvor angekündigt hatte. Unbequem wollten sie sein. Davon hatte der THC einige Kostproben bekommen. Der Meister der vergangenen sechs Jahre tat sich in vielen Phasen der Partie schwer. Die Gastgeberinnen blieben bis weit in die zweite Halbzeit hinein auf Schlagdistanz. Mehr als drei Tore Vorsprung schaffte der Thüringer HC nicht. Celle überzeugte dieses Mal weitestgehend auch im Angriff. „Wir haben geduldig gespielt und auf unsere Chancen gewartet“, erklärte Heldmann. Und die wurden zumeist auch genutzt. Das Problem allerdings: Während sich Celle jeden Treffer hart erarbeiten musste, benötigten die Gäste nach SVG-Treffern einige Male nur wenige Sekunden, um selbst erfolgreich zu sein. Die über weite Strecken engagiert und konzentriert zu Werke gehende Celler Abwehr hatte zu lange gebraucht, um wieder in die richtige Formation zu kommen.

Kurz nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeberinnen bis auf 17:18 herangekommen und blieben bis zum 22:25 (44.) dran. Doch dann war die Kraft verbraucht. Während der Thüringer HC mit seinem 15-köpfigen Kader an der Temposchraube drehte, unterliefen Celle vermehrt leichte Fehler, die vom Gegner konsequent bestraft wurden. Und so fiel die Niederlage am Ende doch ziemlich deutlich aus. „Ein bisschen zu hoch“, wie Heldmann meinte. „Aber wir haben uns nicht abschlachten lassen.“

Quelle: Uwe Meier, Cellesche Zeitung vom 09.01.2017

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