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Eigentlich sollte es ja endlich den ersten Heimsieg geben. Aber eben nur eigentlich. Denn das, was die Spielerinnen des Handball-Bundesligisten SVG Celle insbesondere nach der Pause den enttäuschten 650 Zuschauern in der HBG-Halle anboten, war alles, nur nicht erstligareif. Von allen guten Geistern verlassen, taumelten die Gastgeberinnen gegen die Neckarsulmer Sportunion einer deftigen 19:30 (8:7)-Niederlage entgegen.

CELLE. Zur Pause hatte Celle tatsächlich noch in Führung gelegen. Doch dafür konnte man sich im Celler Lager nichts kaufen. Am Ende stand eine empfindliche Niederlage. Es gibt nicht viele Gegner, gegen die sich das Celler Team in dieser Saison Erfolgschancen ausrechnen kann. Der Aufsteiger aus Baden-Württemberg wäre eigentlich so einer gewesen. Doch um gegen Neckarsulm punkten zu können, hätte es einer guten Leistung bedurft. Davon war der SVG Celle am Samstag jedoch meilenweit entfernt. Der insgesamt gute Eindruck, den das Team im bisherigen Saisonverlauf hinterlassen hatte, hat durch die Vorstellung am Samstag tiefe Kratzer bekommen.

„Wir sind total überrannt und ein bisschen vorgeführt worden“, meinte Natasha Ahrens anschließend. Eine Erklärung für den totalen Einbruch nach der Pause fand sich nicht so richtig. „Wir sind eigentlich mit einem guten Gefühl in die Pause gegangen. Doch als dann einige Sachen nicht klappen wollten, kam die Verunsicherung ganz schnell zurück.“

Schon in der ersten Halbzeit hatten sich die beiden Teams ein Bundesligaduell der besonderen Art geliefert. Überaus torarm war es zugegangen. Beide Abwehrreihen verrichteten Schwerstarbeit, um die gegnerischen Offensivbemühungen zu stoppen. Dazu machten die Torhüterinnen Chantal Pagel auf Celler Seite sowie Melanie Hermann für Neckarsulm einen richtig guten Job und entschärften mehrere hochkarätige Chancen. In der 9. Minute hatten die Teams jeweils gerade einmal drei Mal getroffen. Es folgte eine Phase, die für ein Handball-Bundesligaspiel eher unüblich ist. Über zehn Minuten fiel kein Tor. Selbst beste Möglichkeiten wurden ausgelassen. Das Runde wollte einfach nichts ins Eckige. Alena Vojtiskova beendete die torlose Zeit mit dem Treffer zur 4:3-Führung (20.) für Neckarsulm. Celle glich Rückstände immer wieder aus, ein Führungstreffer wollte trotz bester Möglichkeiten allerdings lange Zeit nicht gelingen. Unter anderem wurden im ersten Abschnitt drei Siebenmeter nicht verwertet. Zweimal parierte Herrmann prächtig, einmal stand der Pfosten im Weg. In der letzten Minute der ersten Hälfte markierte Sarah Lamp für das zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl agierende Celler Team den Treffer zum 8:7.

Es war die erste, allerdings zugleich auch die letzte Celler Führung in diesem Spiel. Denn was sich nach dem Seitenwechsel abspielte, glich aus Celler Sicht schon einem Trauerspiel. Das Neckarsulmer Team drehte an der Temposchraube und bekam zugleich mehr Sicherheit in die eigenen Aktionen. Die Gäste benötigten nicht einmal eine Minute, um aus dem Pausenrückstand eine Führung zu machen. Vorerst konnte Celle aber noch dranbleiben. Doch als der SVG durch eine Zeitstrafe gegen Renee Verschuren in Unterzahl geriet und wenig später auch noch Kim Wahle nach einem „Pferdekuss“ nicht mehr weiterspielen konnte, bekam Neckarsulm ein deutliches Übergewicht, zog auf 14:10 (39.) davon und hatte damit schon eine Vorentscheidung geschafft. Bei Celle ging nun gar nichts mehr zusammen. Die einfachsten Dinge wollten nicht mehr klappen. In der Abwehr ging es nach der guten Vorstellung im ersten Abschnitt vogelwild zu. „Wir haben keinen Zugriff mehr auf das Spiel bekommen“, meinte Celles Sarah Lamp. „Vielleicht hat ein bisschen die Kraft gefehlt. Irgendwie ging nichts mehr.“

Neckarsulm, das angesichts einer immer deutlich werdenden Führung immer sicherer wurde, stürmte durch die HBG-Halle. Der SVG fand keine Mittel, den Gegner zu stoppen, und wurde überrannt. Vielmehr ergab sich das Team zusehends seinem Schicksal. Kein Kampf, kein Aufbäumen: Der SVG hinterließ einen Eindruck, der für das kommende Auswärtsspiel gegen die HSG Blomberg-Lippe wenig Mut macht.

Quelle: Quelle: Uwe Meier, Cellesche Zeitung bei vom 14.11.2016

Fotos: Steven Kauffeld | fotostudiocelle, Susanne Völkers

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