Irgendwie passte das Saisonfinale zur gesamten Spielzeit. Doch während zuvor das eine oder andere auf und neben dem Spielfeld zu zahlreichen selbst verschuldeten negativen Nachrichten beim SVG Celle geführt hatte, versagte am Samstag Fortuna dem Handball-Bundesligisten aus Celle ihre Gefolgschaft. Vielmehr schlug sich die Glücksgöttin auf die Seite von Borussia Dortmund. In allerletzter Sekunde erzielten die Gäste den Treffer zum 30:29 (15:13)-Sieg für den BVB.
Celle. Irgendwie passte das Saisonfinale zur gesamten Spielzeit. Doch während zuvor das eine oder andere auf und neben dem Spielfeld zu zahlreichen selbst verschuldeten negativen Nachrichten beim SVG Celle geführt hatte, versagte am Samstag Fortuna dem Handball-Bundesligisten aus Celle ihre Gefolgschaft. Vielmehr schlug sich die Glücksgöttin auf die Seite von Borussia Dortmund.
Eigentlich war die Spieluhr beim Spielstand von 29:29 bereits abgelaufen. Doch den Gästen war ein Freiwurf zugesprochen worden, der noch ausgeführt werden musste und der die Entscheidung in einem spannenden Spiel bringen sollte: BVB-Spielerin Carolin Schmele warf den Ball aus neun Metern in die am Sechs-Meter-Kreis postierte Mauer aus SVG-Spielerinnen, der Ball wurde aber nur abgefälscht und trudelte zum Schrecken aller aus dem SVG-Lager zur 29:30 (13:15)-Niederlage ins Celler Tor. „Das ist dann schon ziemlich ärgerlich“, meinte Johanna Heldmann in ihrem letzten Spiel im SVG-Trikot. „Es ist einfach nur blöd. Wir hätten das Ding gewinnen müssen“, sagte die achtfache Torschützin Sarah Lamp, die genau wie Heldmann zur SGH Rosengarten wechselt. Und auch Barbara Laszlo (6 Tore), die nunmehr eine handballfallfreie Zeit einlegt, meint: „Das war einfach ein Pech.“
Am Abstieg der Celler Mannschaft hätte ein Unentschieden oder gar ein Sieg auch nichts mehr geändert. Und so standen am Samstagabend in der HBG-Halle viele Zeichen auf Abschied. Neben den drei genannten Spielerinnen wurde auch Jill Meijer verschiedet, die nach Leverkusen wechselt. Zudem verlässt Mami Tanaka, die zuletzt als Torwarttrainerin beim SVG im Einsatz war, den Verein. Sie zieht es nach acht Jahren in Celle im Spätsommer zurück nach Japan.
Das Spiel erinnerte an erfolgreichere Zeiten beim SVG Celle. Die allerdings nur 320 Zuschauer hatten richtig Spaß am Auftritt des Celler Teams und sorgten für ordentlich Stimmung in der HBG-Halle. Und auf dem Spielfeld stand ein Team, das mit aller Macht für einen erfolgreichen Saisonabschluss sorgen wollte, das niemals aufsteckte und von der ersten bis zur letzten Minute mit hohem Einsatz zur Sache ging.
Dabei stand Interimstrainerin Jolanda Bombis-Robben nur ein Minikader von neun Spielerinnen zur Verfügung. Der kleine, müde Rest rief allerdings gegen den favorisierten Tabellensiebten ihre maximale Leistung ab. Zwar hatte sich Dortmund in der Anfangsphase Vorteile und bis zur 14. Minute eine 9:5-Führung verschafft, doch davon ließ sich der SVG nicht schocken. Vielmehr spielte sich das Team in die Partie zurück und lieferte dem Gegner einen großen Kampf. „Dankeschön an die Mannschaft“, sagte anschließend auch SVG-Funktionär Andreas Meyer. „Sie hat Großes geleistet.“
Celle ließ sich nie abschütteln. Vielmehr legte das Team nach der Pause noch eine Schippe drauf und ging zwischen der 42. und 46. Minute dreimal in Führung. Dann schien es, als würde der kleinen Celler Mannschaft die Luft ausgehen. Die Abwehr, die zuvor sehr sicher agierte und in Torhüterin Chantal Pagel einen großen Rückhalt hatte, begann zu wackeln. Dortmund kam zu einigen leichten Toren und schien beim 29:26 (56.) sicher auf der Siegerstraße.
Doch die SVG-Spielerinnen mobilisierten noch einmal alle Kräfte. Zwei Treffer von Kim Wahle sowie ein Tor von Heldmann sorgten 59 Sekunden vor dem Ende für den Ausgleich zum 29:29. Anschließend verteidigte Celle mit allem Einsatz das eigene Tor und ließ keinen Torwurf mehr zu. Bis eben zur Schlusssekunde und dem Freiwurf durch Dortmunds Schmele.
Quelle: Uwe Meier Cellesche Zeitung vom 22.05.2017
Fotos: Steven Kauffeld | fotostudio celle