Jetzt geht es los: Am Freitagabend startet die Handball-Bundesliga der Frauen in Celle in ihre 31. Spielzeit. In der ersten Partie der Saison empfängt dabei der SVG Celle den Aufsteiger Borussia Dortmund. Anpfiff zur Partie ist um 19.30 Uhr in der HBG-Halle.

CELLE. Aus – Schluss – vorbei. Die Zeit, in der getestet, einstudiert und die athletischen Grundlagen geschaffen werden, um für die Saison bestens gerüstet zu sein, geht endgültig zu Ende. Jetzt muss es passen. Der Kampf um den Klassenerhalt kann beginnen. „Der schönste Tag der Vorbereitung ist immer der Letzte“, weiß auch Celles Trainer Martin Kahle. „Es wird Zeit, dass es losgeht.“ Und eine Saison mit einem Heimspiel zu beginnen, ist sicherlich auch nicht so schlecht.

Der Coach des SVG Celle hat mit seinem Team allerdings gleich zum Auftakt eine ziemlich harte Nuss zu knacken. Zwar hat der SVG in der vergangenen Saison im Pokal gegen Dortmund gewonnen. Doch der letztjährige Zweite der 2. Bundesliga hat ein anderes Gesicht bekommen. Normalerweise gehören Aufsteiger zum Kreis der Teams, die sich im Abstiegskampf wiederfinden. Die Borussia aus Dortmund ist da allerdings ein ganz anderer Kandidat. „Das ist kein normaler Aufsteiger“, sagt auch Kahle. Die Nationalspielerinnen Clara Woltering (vom Champions-League-Sieger ZRK Buducnost Podgorcia aus Montenegro), Anne Müller (HC Leipzig) und Nadja Nadgornaja (Thüringer HC) gehören ohne Frage zu den „Königstransfers“ der Liga. Zudem wurde der ohnehin schon gut besetzte Dortmunder Kader mit weiteren erstligaerfahrenen Spielerinnen noch weiter verstärkt. Bereits in der Vorbereitung hat das BVB-Team mit Siegen gegen die Ligakonkurrenten aus Blomberg, Bad Wildungen und Oldenburg gezeigt, wozu man in der kommenden Saison in der Lage ist.

Wohl auch deshalb hält sich Kahle mit allzu großem Optimismus zurück: „Ich sag mal so: Als Favorit gehen wir nicht in die Begegnung“, sagt er. „Unabhängig davon werden wir alles dafür tun, damit uns eine Überraschung gelingt. Mit unseren Zuschauern im Rücken ist das sicherlich nicht unmöglich.“ Sein Team werde dabei allerdings ans Limit gehen müssen.

Dazu ließ er offen, ob er am Freitag seinen kompletten Kader zur Verfügung haben wird. Zwar konnten unter der Woche alle Spielerinnen am Training teilnehmen. Doch ob sie auch alle spielen können, ist ungewiss. Maria Kiedrowski, Mieke Düvel und Kathrin Schulz hatten den größten Teil der Vorbereitung verletzungsbedingt verpasst. Auch Rene Verschuren geht angeschlagen in die Saison. „Wir warten einfach mal ab“, hält sich der SVG-Trainer bedeckt. „Wir werden kurzfristig entscheiden, ob und bei wem ein Einsatz vielleicht noch zu früh kommt.“ Riskiert wird nichts.

Taktisch will sich der SVG-Coach nicht in die Karten schauen lassen. Nur soviel: „So gut wir auch in den beiden vergangenen Testspielen in der Offensive gespielt haben, ist ein anderer Punkt noch viel wichtiger“, so Kahle. „Wir müssen in der Abwehr sicher stehen.“

Sicher ist allerdings, dass mit Kim Wahle, Milica Covic, Nives Ahlin und Chantal Pagel alle vier Neuzugänge im Freitag ihr erstes Pflichtspiel im SVG-Trikot absolvieren werden.

Autor: Uwe Meier, Cellesche Zeitung vom 10.09.2015